Auf Studienreise in Valencia – mit Santiago Calatrava
Futuristische Gebäude in einem Teil der Stadt, reinste Romanik und Barock nur wenige Kilometer entfernt: In Valencia konnten die Studierenden Bauwerke aus verschiedenen architektonischen Epochen sehen. Die Organisation der Projektwoche übernahm dabei die gesamte Klasse der HF Bauplanung Vertiefungsrichtung Architektur. Wer mehr über diesen Lehrgang erfahren will, besucht den Infoanlass der Baukaderschule am 10. November 2022.
Dieser Unterrichtstag auf dem Velo und mit ausreichend Sonnencrème auf der Haut bleibt in bester Erinnerung. Die Klasse HFBP VRA 21-24 unternahm in Valencia eine Velotour durch den Jardín del Turia. «Für mich persönlich war der Jardín del Turi sehr eindrücklich. Im ausgetrockneten Flussbett entstand ein grosszügiger Raum für Parks und Freizeitanlagen», erklärt Roman Klingler, Lehrgangsleiter HF Bauplanung mit Vertiefungsrichtung Architektur.
Nach den verheerenden Überschwemmungen im Jahr 1957 wurde der Fluss in den Süden von Valencia umgeleitet. So konnte in den 1980er Jahren ein Projekt mit grossen Parkanlagen vorangetrieben werden. Im ausgetrockneten Flussbett befindet sich mittlerweile auch die zeitgenössische Architektur des spanisch-schweizerischen Architekten Santiago Calatrava. Sein Planetarium und Kino L’Hemisfèric sowie das kulturelle Multifunktionsgebäude L’Umbracle waren ein Blickfang.
Die Studierenden organisieren
Die Projektwoche ist ein Höhepunkt im dritten Semester und wird von den Studierenden selbst organisiert. Dabei müssen drei Komponenten berücksichtigt werden: Technik, Kultur und Soziales. Noch vor den Sommerferien wurden mögliche Destinationen und Programmvorschläge vorgestellt. Die Wahl fiel auf Valencia, weil in der Hafenstadt an der Südostküste Spaniens verschiedene architektonische Epochen innerhalb von wenigen Gehminuten erreichbar sind. «Es ging einerseits darum, die Architektur und Konstruktion kritisch zu hinterfragen. Andererseits konnte die Klasse während der Reise auch zusammenwachsen und ihre Teamfähigkeit sowie Kompromissbereitschaft testen», so Roman Klingler.
Kaum waren Destination und Unterkunft bestimmt, wurde die Klasse per Losentscheid in Gruppen eingeteilt. Diese organisierten die jeweiligen Programmblöcke und gaben den Teilnehmenden vor Ort Auskunft. Zum Beispiel wurde das Jugendstil-Startviertel Ruzafa besichtigt. In der Nähe befindet sich auch der Hauptbahnhof von Valencia (Estación del Norte), der 1987 zum Kulturerbe erklärt wurde. Sogar das Mittagessen wurde mit Bezug zur Jugendstil-Epoche genossen. Inmitten von Valencia befindet sich der Mercado Central mit über 1000 Ständen.
Roman Klingler zieht ein positives Fazit: «Die Stimmung war ausserordentlich gut.» Wie erhofft, hat die Projektwoche viele neue kulturelle und architektonische Eindrücke geboten. Am besten kann dies anhand der Kathedrale von Valencia illustriert werden. Ihre Architektur umfasst unterschiedliche Stilrichtungen, vorherrschend im gotischen Stil. Erhalten geblieben sind aber auch viele Elemente aus verschiedenen Epochen – von der Romanik bis zum Barock.