Geschüttelt, nicht gerührt: Wichtiger Tag in der Berufswahl
Hände waschen und los geht’s! Schüler/innen der Oberstufenschule Blumenau St.Gallen durften im «Grütli» gleich fünf verschiedene Berufe beschnuppern: Zahntechniker/in, Coiffeur/euse, Restaurantfachfrau/mann, Koch/Köchin und Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in. Es wurden Drinks gemixt, Haare gefärbt und Teller balanciert.
«Passt mir bitte auf eure Finger auf!» Köchin Bettina erklärte den Oberstufenschüler/innen, wie sie Karotten mit dem Messer korrekt schneiden. Die Lernende zeigte, wo der Daumen platziert werden muss. «Ich schäle und schneide täglich zehn Kilo Karotten. Es ist cool, ich kann euch den Kochberuf nur empfehlen», schwärmte sie.
Berufsschulkollege Dario pflichtete ihr bei. An seinem Posten wurde der Geruchssinn getestet. «Wir arbeiten jeden Tag mit unseren Geschmacksnerven. Nichts verlässt die Küche, bevor wir es nicht gekostet haben», sprach er zu den Schülern/innen. Dario ist begeistert von der enormen Vielfalt an einzelnen Gerichten. «Mir wäre nie in den Sinn gekommen, Kürbis für einen Dessert zu verwenden», erzählte er. Solch einen Einblick, wie ihn die Klassen der Oberstufe Blumenau St.Gallen erhielt, hätte er gerne auch gehabt: «Das ist wichtig für die Berufswahl.»
Ein Schulhaus mit Coiffeur-Salon und Backstube
Je 20 Minuten lang wurden den Jugendlichen fünf Berufe gezeigt: Zahntechniker/in, Coiffeur/euse, Restaurantfachfrau/mann, Koch/Köchin und Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in. «Ein tolles Programm», begrüsste Daniel Bösch, Abteilungsleiter Dienstleistungsberufe. «Die 20 Minuten können zu kurz, aber auch zu lange sein. Wenn Sie sich für einen Beruf nicht interessieren, sind Sie froh, wenn es schnell weitergeht.» Bösch versprach den Schüler/innen nicht zu viel, als er spezielle Schulzimmer ankündigte. «Wir haben einen Coiffeur-Salon und eine Backstube im Haus. In einem Schulzimmer haben wir eine Bar, die mit allem notwendigen ausgestattet ist. Auch einen Champagnerkühler.»
Die wichtigste Botschaft von Daniel Bösch aber war, dass es bei diesen fünf Berufen nicht schwierig sei, eine freie Stelle nach der Lehre zu finden. Ausserdem: «Unsere Lernenden zeigen Ihnen ihre Arbeit und erzählen, weshalb sie ihren Beruf lieben. Fragen Sie nach, damit Sie profitieren.»
Balanceakt mit Tellern
Im Coiffure-Salon durften an einem Posten die Haarsträhnen an einem Übungsmodell gefärbt werden. Lernende Lara erklärte der Gruppe von Schülerinnen: «Das ist eine Aufgabe, die ihr gleich nach Lehrbeginn machen dürft. Helft der Coiffeuse und haltet ihr die Folie, während dem sie die Mèche macht.»
Bei den Restaurantfachfrauen/männern galt es, mehrere (leere) Teller gleichzeitig an einen Tisch zu bringen. «Diese Suppe wäre schon längstens auf dem Boden ausgeleert. Haltet die Teller gerade», riet Berufsschullehrer Martin Erlacher. Der Gang durch einen Slalomparcours erforderte ebenso Geschick wie das Falten von Servietten und die Zubereitung eines Cocktails.
Leonie blickte den Schüler/innen über die Schultern, damit die Zutaten des «Balu Bear» stilsicher im Schüttelbecher vereint wurden. Sie schwärmt von ihrem Beruf, weil sie Gäste einen glücklichen sowie genussvollen Moment bescheren könne. «Ich berate sie und beeinflusse ihre Menu- oder Getränkewahl.» Leonie besucht gleichzeitig die Berufsmaturitätsschule und konnte auf die Weiterbildungsmöglichkeiten verweisen. Restaurantfachfrauen/männer steht dabei nicht nur der Weg an die Hotelfachschule offen.
Mit Stolz und Glücksschwein
Ein Glücksschwein aus Marzipan gab es im Demo-Raum der Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in. «Man hat gesehen, dass die Schüler/innen Freude daran hatten, dieses Mini-Schwein zusammenzustellen», schilderte Bäcker-Lehrling Flavio seine Beobachtungen. Er selbst sei stolz darauf, den Jugendlichen seinen kreativen Beruf vorzustellen.
Diese Berufe wurden vorgestellt:
Zahntechniker/in EFZ