Konzentriert im eigenen Tempo arbeiten
Gerade erst im Februar hat das Studium begonnen und nur rund einen Monat danach kam der Lockdown. «Wir Studierenden lernten uns gerade kennen und plötzlich fiel der Unterricht im Klassenzimmer aus und wurde nach Hause verlegt. Damit fiel automatisch auch der soziale Teil weg», sagt Jan. Er absolviert an der Baukaderschule St.Gallen den Lehrgang Techniker HF Bauplanung Vertiefungsrichtung Ingenieurbau. Seine Weiterbildung findet jeweils Dienstagabends und den ganzen Freitag statt. Immerhin kam in Sachen Digital nichts Unerwartetes auf die Studierenden zu. «Der Unterricht wird so oder so papierlos und mit digitalen Medien durchgeführt.» Damit blieb auch der Prüfungsplan, mit nur marginalen Änderungen, weiter bestehen. Während der Zeit des Fernunterrichts haben sich die Arbeiten weiterentwickelt und sich auch Gruppenaufgaben mittels Chats oder Videotelefonie als effektives Instrument erwiesen. «In den Chats fliessen je länger denn mehr auch persönliche Infos von uns Studierenden hinein. Man merkt einfach: Der Wunsch nach sozialem Austausch ist da», sagt Jan. Mit dem Fernunterricht habe er sich gut arrangiert. Seine Studiumszeit hätte er auch an seinen Arbeitsplatz im Ingenieurbüro verlegen können, entschied sich aber, sich Zuhause einzurichten. Im Büro hätten sie sich die Mitarbeitenden während dieser speziellen Zeit die Arbeitsräume aufgeteilt. «Zuhause aber kann ich mich während den Unterrichtszeiten voll auf meine Weiterbildung konzentrieren und bin nicht abgelenkt», sagt er und fügt hinzu: «Ich empfinde es als Vorteil, dass ich mich nun selbst managen und in meinem eigenen Tempo lernen kann.» Er könnte gar einem Studium vor Ort in Kombination mit Fernunterricht viel Positives abgewinnen. Ist sich aber auch bewusst, dass ein solches Modell nicht für jeden optimal wäre. «Andere können von Zuhause aus womöglich nicht immer ungestört arbeiten, da sie zum Beispiel von Kindern umgeben sind.» Für Jan ist es eine willkommene Abwechslung, der Arbeit im Unternehmen weiterhin vor Ort und Stelle nachgehen zu dürfen, nur schon räumlich gesehen. Und dennoch spüre auch er, wie so viele andere, den Drang zur Bewegung. Schliesslich kamen in all den Wochen der Sport und das Training doch eher kurz. Der Student freut sich nun, dass der Kontakt zu seiner Familie, zu Freunden und Bekannten und eben auch zu seinen Mitstudierenden bald wieder in gewohnten Rahmen stattfinden darf.