Lernende schnuppern Start-up-Luft
17 Lernende sind in einem eintägigen Training am GBS in die Welt des Gründertums eingetaucht - mit Wirkung.
"Unter dem Strich wollen wir heute einfach in den Groove reinkommen", sagt Lars Diener-Kimmich an diesem Morgen zu den Lernenden in der Aula des GBS-Schulhauses im Riethüsli. In den Groove der Start-up-Szene. Lars Diener-Kimmich ist Projektleiter von "TechPreneurs". In diesem Programm, initiert von der von Gebert-Rüf-Stiftung und der Mobiliar, entdecken Lernende Technologie und Unternehmertum im persönlichen Austausch mit Tech-Start-up-Gründer*innen. Und: Sie sind auch selber gefordert.
Prototyping im Schnellzugtempo
Die Schülerinnen und Schüler lernen das Innovationshandwerk anhand der Design-Thinking-Methode kennen. Erste Aufgabe: Wallet Exercise. Alle holen ihr Portemonnaie hervor und überlegen sich, wie das perfekte Portemonnaie aussehen würde. Dann teilen sie sich in Zweiergruppen auf. In diesen interviewen sie das Gegenüber zur Frage des idealen Portemonnaies. "Es geht darum, die Bedürfnisse zu ergründen", sagt Lars Diener-Kimmich.
"Wenn man die Bedürfnisse nicht versteht, kann man auch keine Lösungen erarbeiten."
Nach der Interviewrunde werden die Eindrücke notiert und gesammelt. Diese lassen die Lernenden in ihre Ursprungsidee einfliessen und entscheiden sich für einen Fokus. Nun kommt ein herausforderner Part. In nur sieben Minuten müssen die Teilnehmenden einen "radikalen Prototypen" des perfekten Portemonnaies für ihr Gegenüber erstellen. Mit einfachsten Materialien: Papier, Schere, Leim, Sticker.
Vom Mini-Rucksack bis zur Hightech-Wallet
Die Ergebnisse sind vielfältig. Vom Portemonnaie-Mini-Rucksack bis zum Hightech-Wallet, die den Kontostand auf einem Display visualisiert. Die Erkenntnis: Was am Schluss herausgekommen ist, unterscheidet sich bei der Mehrheit stark von der Ursprungsidee.
Ihre Ideen testen die Lernenden im Anschluss in einer Strassenumfrage und stellen sie anschliessend in einem Pitch vor. Ausserdem bekommen sie die Gelegenheit, sich mit Gründerinnen und Gründern auszutauschen.
Am Anfang steht das Problem, nicht die Lösung
Die Rückmeldungen zu diesem intensiven eintägigen Training sind positiv. Die Lernenden haben nicht nur einen interessanten Einblick in die Arbeitswelt von Start-ups erhalten. Sie haben auch für ihr eigenes Schaffen dazugelernt. "Am Anfang steht das Problem, nicht die Lösung", so die Bilanz mehrerer Teilnehmenden. Man darf nicht zu eng denken, nicht zu schnell aufgeben, muss sich öffnen für mögliche Lösungen. Dabei ist die Kommunikation das A&O, auch gute Visualisierungen helfen für das Verständnis. Und ganz wichtig: Keine Angst vor Fehlern haben. Am Ende dieses Tages können sich 10 der 17 Lernenden vorstellen, in ein Start-up zu gehen, um die Gesellschaft nachhaltig positiv zu verändern.
Auch die zweite Runde des Projekts mit 24 Elektroniker- und Automatikerlernenden am Tag darauf war ein Erfolg. Acht von ihnen haben sich bereit erklärt, am 4. April an der Online-Projektbörse für das Modul 2 mitzumachen.