Herausforderungen und Lösungen von BIM

Am vierten und letzten Frühstücksgespräch 2021 der Baukaderschule wurde das Thema BIM von zwei Seiten beleuchtet: jener des Schweizerischen Baumeisterverbands und jener eines Softwareanbieters.
Es passt eigentlich ganz gut zum Thema, dass Zafer Bakir, der erste Referent des BIM-Frühstücksgesprächs vom Donnerstagmorgen, wegen einer Terminkollision doch nicht persönlich vor Ort sein kann. So schaltet er sich halt per Webcam in die Aula des GBS-Schulhauses im Riethüsli. Im digitalen Zeitalter kein Problem. Im Digitalen kennt sich Zafer Bakir aus. Er ist Leiter Digitalisierung und IT beim Schweizerischen Baumeisterverband (SBV). Am BIM-Frühstücksgespräch benennt er die Herausforderungen dieser neuen Technologie für die Baubranche. Und zeigt mögliche Lösungsansätze.
Die Vorteile von BIM, einer mit Software vernetzten Planung von Bauprojekten, liegen auf der Hand: Transparenz, geringere Ausführungskosten, Verschwendung minimieren und Nachhaltigkeit steigern. Eine solche Technologie einzuführen, gehe aber nicht von heute auf morgen, sagt Bakir. Wer BIM im Unternehmen einführen will, muss mit einem anfänglichen Kosten- und Zeitaufwand, etwa für Schulungen, rechnen. Hinzu kommt, dass es noch keine offiziellen Standards gibt, wie man BIM im Unternehmen vorantreiben soll. Nicht zuletzt tue sich der eine oder andere schwer mit dem Wandel, sagt Bakir und fügt gleich an, «wobei wir in diesem Bereich einen Schub spüren.» Nicht jeder Unternehmer mache den gleichen Kulturwandel gleich schnell durch, wenn etwa klassische Phasenmodelle plötzlich über den Haufen geworfen werden. «Das braucht Zeit.»

Unterstützung mit Handbuch, Übersicht und Austausch
Der Schweizerische Baumeisterverband will seine Mitglieder in diesem Prozess unterstützen. So hat er ein strategisches Transformationsprogramm definiert, mit dem Ziel, die Mitglieder für BIM zu sensibilisieren und zu befähigen. Dazu dient etwa ein Anwenderhandbuch für die strategische Einführung von BIM in Bauunternehmen. Dieses fliesst bereits in die Ausbildung ein, auch in jene an der Baukaderschule St.Gallen. Ausserdem hat der SBV eine Marktübersicht der bestehenden BIM-Tools gemacht und aufgezeigt, welche Software welchen Anwendungsfall abdeckt. Nicht zuletzt wurden ERFA-Gruppen mit Fokus Digitalisierung gebildet, die sich laufend austauschen.
BIM aus Sicht des Softwareherstellers
Der zweite Referent dieses Morgens ist dann auch physisch vor Ort: Shaun Ostertag, Key Account Manager und BIM-Spezialist bei der Sorba EDV AG, die Software und Gesamtlösungen für die Baubranche anbietet. «Wir reden in der Schweiz schon lange über BIM. Seit der Einführung ist aber noch nicht so viel Zeit vergangen», sagt er und erklärt gleich zu Beginn die unterschiedlichen Varianten der BIM-Technologie. Auf Seite der Software-Hersteller spricht man vom Open BIM.
Shaun Ostertag demonstriert an einem 3D-Modell anschaulich, wie einzelne Infos herausgelesen werden können und so beispielsweise die Fläche und Kubatur einer Bodenplatte schnell berechnet wird. Die Mengenermittlung und Kalkulation erfolgen komplett automatisiert. Das minimiert nicht nur die Gefahr von Fehlern massiv, sondern spart auch Zeit. Und damit letztlich Geld.
Termine für 2022 stehen bereits
Das vierte Modul war das letzte der diesjährigen BIM-Frühstücksgesprächsreihe. Im 2022 geht's weiter:
- 28. April 2022
- 05. Mai 2022
- 12. Mai 2022
- 19. Mai 2022