Am Zahn der Zeit: Diplomausstellung 22 der Schule für Gestaltung
Grosses Finale bei den HF Lehrgängen der Schule für Gestaltung: Die diesjährigen Absolvent*innen präsentieren ihre Diplomarbeiten. Ein Streifzug durch die Ausstellung.
Die erste Diplomarbeit, die gleich beim Eingang der Halle aufgebaut ist, beginnt mit dem Satz «gegen die Reizüberflutung». Das passt eigentlich ziemlich gut zu dem, was in der grossflächigen Halle des Startfeld-Gebäudes im Westen der Stadt St.Gallen auf das Publikum wartet. Wo zuerst drin blättern? Was vertiefter anschauen? Wer durch die Ausstellung schlendert, hat die Qual der Wahl. 44 Absolvent*innen der HF Lehrgänge der Schule für Gestaltung haben hier ihre Diplomarbeiten ausgestellt. Die Arbeiten aus den Vertiefungsrichtungen Visuelle Gestaltung, Interactive Media Design und Industrial Design sind alle einzigartig und haben doch etwas gemeinsam: Sie sind kreativ, um die Ecke gedacht und mit ihren Themen genau am Zahn der Zeit.
Apps, die helfen und zum Diskurs anregen
Bleiben wir zunächst beim Thema Reizüberflutung und Überforderung. Nicole Giesch lädt die Betrachterinnen und den Betrachter in ihrer Diplomarbeit dazu ein, sich ganz persönlich auf das Thema Reizüberflutung einzulassen. Einen Schritt weiter geht Deborah Balmer. Sie hat eine App namens «Mental Self» entwickelt, die Menschen mit psychischen Problemen im Alltag unterstützen soll. Das Thema Aufklärung zieht sich nicht nur durch diese Arbeit: Lisa-Marina Schüler behandelt in ihrer Arbeit «Kinder(frei)wunsch» verschiedene Meinungen und Erfahrungen zum Thema Kinderbekommen und Kinderlosigkeit. Das Ziel: Den Diskurs anregen und Vorurteile abbauen. In die gleiche Richtung geht Sabrina Criscillo Ferri mit «embrave – encourage and accept yourself». Diese Community von Frauen beschäftigt sich hauptsächlich mit Themen Selbstakzeptanz und Selbstliebe und soll sich gegenseitig bestärken.
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Problemlöser für die unterschiedlichsten Alltagsbereiche
Viele der Arbeiten basieren – selbstverständlich – auf digitalen Lösungen. So hat Esma Masi mit «HUKON» eine App entwickelt, die Hundebesitzern das Leben erleichtern soll, in dem sie etwa Giftköder-Warnungen für Parks aussendet. Mats Hartmann hat eine digitale Kultursäule für Veranstaltungsplakate geschaffen und dieses traditionelle Medium so ins digitale Zeitalter gebeamt. Unter dem Brand «allegro» hat Fabienne Müller ein digitales Notenblattsystem konzipiert, das Musikvereinen bei der Beschaffung von Noten entlasten soll. «Blind Trail» heisst die Stadtführungsapp für Menschen mit einer Sehbehinderung, entwickelt von Chiara Scherrer. Die App «mapino» von Nadine Hauser unterstützt Reisende und Reiseveranstalter auf dem Weg in die nächsten Ferien. Da ist die Rezepte-Sammel-App von Nina Blättler, die gut behütete Familienrezepte archiviert und für kommende Generationen zugänglich macht. Oder die Eventplattform «WHAZZ UP» von Daniela Schönenberger, die regionale Freizeitaktivitäten aller Art speziell für Jugendliche präsentiert.
Kontraste zur Digitalisierung
Bei all den Apps, Webseiten und Co gibt es aber auch eine Vielzahl an Diplomarbeiten, die sich auf das Haptische, Greifbare rückbesinnen. Zum Beispiel das Gartenmagazin «Grow» von Alina Stieger. Junge Menschen beginnen wieder, sich mit dem Thema Gartenbau zu beschäftigen, schreibt sie in ihrer Dokumentation. Nicht zuletzt deshalb, weil sie einen Beitrag für das Ökosystem leisten wollen. Das Magazin «Grow» soll inspirieren, Wissen vermitteln und etwas Greifbares in der zunehmend digitalisierten Welt darstellen. Auch «From heaven to hell» ist ein Magazin. Simon Costabiei zeigt darin den Kontrast der weiblichen Hanfpflanze auf. Ursula Müller will mit ihrem Buch «Gefühlte Typografie – Regelmässigkeit und Spiel» Freude und Neugierde am gestalterischen Umgang mit der Schrift wecken. «Wo die Ostereier fliegen» heisst das Bilderbuch von Bianca Eugster. Darin erzählt sie, wie das uralte Brauchtum «Eierlesefest» aus dem Dorf Oberriet alle fünf Jahre Tausende Schaulustige aus der ganzen Schweiz in das kleine Dorf lockt.
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Nachhaltigkeit als Oberthema
Nicht wegzudenken ist bei allen Arbeiten der Aspekt der Nachhaltigkeit. Sei es bei den Verpackungen, bei der Wahl des Herstellungsprozesses oder in der Kommunikation. Einige Arbeiten widmen sich auch komplett diesem Megathema. So etwa Fabienne Tribelhorn, die in ihrer Forschungsarbeit aufzeigt, wie aus Altkleidern ein neues Material entsteht. Mit der nachhaltigen Ernährung hat sich Karin Blöchlinger auseinandergesetzt. Ihr Brettspiel «Gipfelstürmen» bringt der ganzen Familie auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Informationen rund um den Zuckerkonsum näher. Man wird bei dieser Ausstellung also nicht nur inspiriert, man lernt auch noch etwas dazu.
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Für die Absolvent*innen geht mit dem Abschluss der Diplomarbeit eine intensive, lehrreiche Zeit zu Ende. Ein Streifzug durch die Ausstellung zeigt: Die Mühen haben sich gelohnt.
Herzliche Gratulation euch allen!
HF Visuelle Gestaltung
Deborah Balmer
Romina Bärtsch
Karin Blöchlinger
Simon Costabiei
Sabrina Criscillo Ferri
Daniela Derungs
Bianca Eugster
Alessia Ferrari
Nicole Giesch
Adrian Iten
Ursula Müller
Daniela Schönenberger
Lisa-Marina Schüler
Marco Schweizer
Alina Stieger
Kay Tiefenthaler
HF Interactive Media Design
Lars Bender
Mike Bigler
Nina Blättler
Mats Hartmann
Nadine Hauser
Esma Masi
Jasmin Meier
Fabienne Müller
Jennifer Prete
Chiara Scherrer
Johanna Stricker
Fabian Sommer
HF Industrial Design
Robin Bentham
Anea Bogner
Darryl James Carmona
Ricardo Cristofaro
Damian Frei
Samuel Frehner
Christopher Fronebner
Melanie Flisch
Marianne Haas
Noah Heule
Resul Kamberi
Roman Kohler
Marc Lieberherr
Lea Sonderegger
Fabienne Tribelhorn
Flavio Zehnder