VERY F***ING REAL! Eine Ausstellung zum Swiss Interactive Media Design Day
Im Rahmen des Swiss Interactive Media Design Day zeigt diese Ausstellung, wie Augmented Reality Technologien gegenwärtig Eingang in Kunst und Design finden.
AR verdeutlicht beispielhaft, wie sich die virtuelle und die physische Welt stetig annähern und verschmelzen, wie wir die eine nicht mehr ohne die andere Sphäre denken können. In Form der Face-Filter auf Instagram und anderen Sozialen Medien hat die AR-Technologie längst Eingang auf die privaten Geräte gefunden. Wie Künstler*innen diese Technologie nutzen, und dem Medium des Face-Filter ganz ungeahntes Potential abverlangen, möchte die Ausstellung Very F***ing Real! Augmented Reality Face-Filters as Art zeigen.
Wie will ich im Internet aussehen?
Kann ich jemand anderes sein?
Was ist real auf Social Media?
Augmented Reality macht es möglich, dass wir unser Erscheinungsbild, unser Gesicht mit einem Klick verändern können. Ein Face-Filter auf Social Media zaubert uns im Nu einen ebenmässigen Teint, volle Lippen und Reh-Augen oder verwandelt uns in ein süsses Tier. Dies mag als harmloses Spiel und lustige Unterhaltung erscheinen. Der Trend führt jedoch unweigerlich zur Verbreitung von unrealistischen Schönheitsidealen, die ohne technische Hilfe kaum erreichbar sind. Das daraus resultierende Phänomen, sein eigenes Gesicht dem Face-Filter optimierten Gesicht angleichen zu wollen nennt sich «Snapchat Dysmorphia». Gesundheitsorganisationen setzten sich mittlerweile dafür ein, dass digital manipulierte Bilder gekennzeichnet werden müssen.
Die Echtzeit Manipulierbarkeit des eigenen Gesichts hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Beauty-Industrie: Wenn Menschen plötzlich mit dem Gesicht von Anderen Sprechen können, wird die Unterscheidung von realen und Fake News fast unmöglich. Dass die Daten der Gesichtserkennungstechnologie, die beim Einsatz von Face-Filtern erhoben werden, einigen wenigen amerikanischen Megafirmen gehören, sollte dabei auch bedacht werden. Welche Verwendung die Daten des Face-Tracking ausser dem Training von Gesichtserkennungsalgorithmen in Zukunft finden werden, wird sich zeigen.
Die von Künstler*innen entwickelten AR Face-Filter in dieser Ausstellung beschäftigen sich mit genau diesen Fragen. Sie benutzen die AR-Technologie und Social Media Plattformen, um mit ihren etwas anderen Face-Filter subversiv auf diese Themen anzusprechen.
Beteiligte Künstler*innen:
Ines Alpha, Harriet Davey, Jess Herrington, Rosa Hirn, Johanna Jaskowska, Keiken, Andy Picci
Eröffnung:
12. Mai 2022, 18-20 Uhr, MoE/ Museum of Emptiness, Haldenstrasse 5, St. Gallen
Artist Talk:
15. Mai 2022, 16 Uhr
My Augmented Self – How AR is Changing Beauty Standards
Ines Alpha und Andy Picci sprechen mit dem Wissenschaftsjournalisten Roland Fischer über die Einflüsse von AR-Face-Filter in den Sozialen Medien auf die Veränderung von Schönheitsidealen. Moderiert von Marlene Wenger. Das Gespräch findet in Englisch statt.
Öffnungszeiten:
13. Mai 2022: 17.00 – 21.00 Uhr
14. Mai 2022: 14.00 – 19.00 Uhr
15. Mai 2022: Internationaler Museumstag, 11.00 – 19.00 Uhr
Mai / Juni 2022: Donnerstags und Freitags: 17.00 – 21.00 Uhr
Mai / Juni 2022: Samstags und Sonntags: 14.00 – 19.00 Uhr
11. Juni 2022: Finissage, 14.00 – 19.00 Uhr
Kuration: Marlene Wenger Mediale Installation: Martin Kovacovsky
Projektleitung:
Franziska Eriksen, Beat Lüscher
ZiKD (Zentrum für immersive Kunst und Design):
Diese Ausstellung ist das erste Projekt des ZiKD, des Zentrums für immersive Kunst und Design, welches sich den Themenbereichen rund um Digitialisierung und Immersion in Kunst und Design widmet. Die Ausstellung Very F***ing Real! Augmented Reality Face-Filters as Art bildet die exemplarische Erprobung des zukünftigen Programms und soll den spielerischen, niederschwelligen Ton treffen, der im ZIKD angestrebt wird.