«WinterSpring 2025 ist Teamwork»: Spielerisch Daten in Savognin gesammelt

Der Name «WinterSpring» bezieht sich nicht auf die Talabfahrt in Savognin, die von einer Grünfläche flankiert wird. So wird die gemeinsame Projektwoche des GBS St.Gallen und dem Graphic Lyceum Rotterdam genannt. Je zwölf Lernende der beiden Schulen vertieften sich in Savognin in die Datenverarbeitung und Sensortechnologie. «Es ist ein Privileg, als Schule solche Projekte anbieten zu dürfen», sagt Jürg Pfeiffer, Projektleiter und Prorektor am GBS St.Gallen. Das Projekt «WinterSpring» findet zum zweiten Mal statt und wird finanziell unterstützt von Movetia, der nationalen Agentur für Austausch und Mobilität.
Der Auftrag hört sich im ersten Moment leicht zu meistern an: «Spiele mit dem Puppenhaus und den «Internet of Things»-Würfeln!» Beim zweiten Mal Nachlesen nimmt der Spassfaktor alles andere als ab, aber die Fragestellung wird komplexer: «Bist du in der Lage, ein Dashboard in Node-RED zu erstellen, das die Daten des IoT-Würfels anzeigt?»
Der Reihe nach: Das Internet der Dinge (IoT) macht es möglich, Alltagsgegenstände und technische Geräte miteinander zu vernetzen und kommunizieren zu lassen. Der IoT-Cube wurde am GBS St.Gallen im Rahmen der IT-Bildungsoffensive entwickelt und kann die Messwerte in wenigen Minuten in der Cloud anzeigen und weiterverarbeiten.
Um IoT-Geräte miteinander zu vernetzten, gibt es das open-source Werkzeug namens Node-RED. Node-RED basiert auf node.js, einer plattformübergreifenden Open-Source-JavaScript-Laufzeitumgebung.
Im Team zum Ergebnis
Ist der Auftrag jetzt besser verständlicher? Grafikerin Lisa nimmt an der «WinterSpring»-Projektwoche im Kirchgemeindehaus in Savognin teil und sagt: «Für mich ist aus technischer Sicht alles neu, spannend und gleichzeitig verwirrend. Bis jetzt haben wir aber dank gegenseitiger Unterstützung alles hinbekommen.» Die Teilnehmenden lernen in gemischten Teams aus Lernenden des Graphic Lyceum Rotterdam und Lernenden der Technischen Abteilung sowie der Schule für Gestaltung des GBS St.Gallen, wie man IoT-Daten sammelt, diese bearbeitet und visualisiert.
GBS-Prorektor Jürg Pfeiffer lobt die Herangehensweise: «Einmal mehr erlebe ich, wie einfach junge Menschen sich untereinander vernetzen und auf die Thematik einlassen. Das finde ich cool!» Vom GBS St.Gallen sind Lernende der Berufe Gebäudeinformatiker/-in, Applikationsentwickler/-in, Grafik/-in, Polygraf/-in und Elektroniker/-in dabei.
Die durchmischten «WinterSpring»-Teams spiegeln die Arbeitswelt von heute. «Die Teilnehmenden kommen aus verschiedenen Berufsbereichen und bringen das ein, was sie können. Dabei lernen sie voneinander», sagt Jürg Pfeiffer.
Internationale Freundschaften entstehen
Diesen internationalen und kulturellen Austausch heben die Teilnehmenden vor. Baldr aus Rotterdam etwa sagt: «Es ist echt toll, Neues zu entdecken, Spass zu haben und neue Freunde zu finden.» Auch die Freizeit wird gemeinsam gestaltet, sei es beim Besuch des Anfängerkurses für Ski- und Snowboardfahrer/-innen am Nachmittag oder beim geselligen Zusammensitzen am Abend in der Unterkunft.
Die Unterhaltungen auf Englisch stellen für die Teilnehmenden keine Hürde dar. Lisa sagt: «Es ist gut, dass pro Gruppe je zwei Lernende vom GBS und zwei vom GLR kommen. Dadurch unterhalten wir uns automatisch auf Englisch.»
Gebäudeinformatiker Kim hat sich für die Projektwoche angemeldet, weil er internationale Kontakte knüpfen will und sich sehr auf die zweite «WinterSpring»-Ausgabe im März in Rotterdam freut. Ausserdem lerne er im Technikbereich dazu, sagt Kim. «In meiner Berufslehre habe ich weniger mit Automation und Sensoren zu tun», präzisiert der Gebäudeinformatiker.
Von Savognin nach Rotterdam
Sowohl hier in Savognin als auch in Rotterdam tauchen die Teilnehmenden in Workshops, Gastvorträge und praktische Aktivitäten ein, die ihre individuellen Stärken und Perspektiven miteinander verbinden. Eine Gruppe entwickelte in Savognin zum Beispiel ein Dashboard, das die Temperatur im Puppenhaus überwacht. Wenn das Fenster zu lange geöffnet ist, wird automatisch eine Mail mit der Erinnerung, das Fenster zu schliessen, verschickt. Im darauffolgenden Schritt nahmen die Teilnehmenden den IoT-Würfel mit auf die Skipiste und visualisierten die Messpunkte auf einer Karte.
Sowohl bei der Visualisierung als auch bei der Gestaltung des Blogs auf der «WinterSpring»-Webseite kamen allerspätestens die Kenntnisse von Grafikerin Lisa zum Zug. In Rotterdam wird der Fokus dann noch stärker auf den verschiedenen Möglichkeiten der Visualisierung und den unterschiedlichen Aspekten des Rundfunks. Baldr freut sich schon, seine Schule zeigen zu dürfen: «Wir werden Videos drehen und auch einen Einblick in unser Home Cinema im technischen Schulzimmer erhalten.» Nach Savognin ist vor Rotterdam – die Vorfreude steigt.
