Diese Testanlage soll bessere Luft zum Lernen bringen
Pilotprojekt im GBS-Schulhaus an der Kirchgasse 15: Ein Lüftungsgerät misst die Luftqualität und soll diese verbessern. Das kann man in Echtzeit verfolgen.
Das Thema Schulhauslüftung ist spätestens seit Corona omnipräsent. In Schulräumen zirkulieren Viren schnell, das Ansteckungsrisiko ist erhöht. Auch die CO2-Konzentration steigt rasch. Letztere beeinflusst die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Sie werden müder und unkonzentrierter. Was tun? Lüftet man häufig und lange, ist es während der Herbst- und Wintermonate im Schulzimmer zu kalt, vor allem für jene mit Fensterplatz. Im Sommer stören bei offenem Fenster Strassenlärm, Pollen oder Insekten. Wie löst man dieses Problem? Wie stellt man im Schulzimmer eine gute Luftqualität sicher, ohne dass man das ganze Gebäude gleich umbauen muss? Und wie kann man das überhaupt überprüfen?
Testanlage tauscht Luft aus
Im GBS-Schulhaus an der Kirchgasse 15 ist nun ein Pilotprojekt gestartet, das genau diese Fragen beantworten und bessere Luft zum Lernen garantieren soll. Die Zehnder Group Schweiz AG hat in einem Schulzimmer des «Mutterhauses» im Erdgeschoss ein Lüftungsgerät als Testanlage eingebaut. Der sogenannte «Zehnder ComfoSchool Compact» besteht aus einem hochwertigen Lüftungsgerät in einem schallabsorbierenden, robusten Schrank sowie einem isolierten Rohrschlusssystem zur Aussen- und Fortluft durch ein Fenster. Mit einer Leistung von bis zu 600 m3/h Luftvolumen kann ein grosser Teil des notwendigen Luftaustausches sichergestellt werden. Das soll permanente Frischluftzufuhr ohne kalte Zugluft gewährleisten.
Messungen in Echtzeit verfgolgen
Über 60'000 Schulzimmer in der Schweiz sind gemäss Angaben des Unternehmens schlecht belüftet. Hier wolle man nachhaltige Lösungen anbieten, die ohne grosse Sanierungsarbeiten umsetzbar sind. Über an verschiedenen Stellen platzierte Sensoren werden Temperatur, Feuchtigkeit und Co²-Gehalt im Raum permanent erfasst und ausgewertet. Mittels QR-Code kann man das dank der Firma Oval Systems auf dem Display in Echtzeit verfolgen. Ist der CO²-Gehalt zu hoch, sendet das Gerät ein Zeichen aus. Diese Messungen sollen eine verlässliche Datenbasis liefern, um die Qualität der Luft zu steigern und auch den Energieverbrauch im Rahmen zu halten. So lässt sich am Ende eines Tages nachvollziehen, wie sich die Luftqualität verändert hat.
Die Zehnder Group Schweiz AG, die ihren Sitz in Gränichen hat, startet in vier Schulzimmern in der ganzen Schweiz eine Testphase, jenes an der Kirchgasse 15 ist eines davon. Auf der Webseite werden Erfahrungsberichte und Resultate der Messungen laufend publiziert. Albert Köppel, Fachbereichsleiter Gebäudetechnikplaner*innen HLS am GBS, konnte man für diesen Pilotversuch schnell gewinnen. Denn heute werde in den Klassenzimmern nicht konsequent gelüftet, sagt er. Und ist überzeugt: «Dieses Modell ist eine gute Lösung.»