EfVET Board Meeting: Das Schweizer Berufsbildungssystem als Vorbild
Das European Forum of Technical and Vocational Education and Training (EfVET) gibt Bildungseinrichtungen im Bereich der Ausbildung junger Erwachsenen in Europa eine Stimme. Es nimmt durch aktives Networking Einfluss auf die europäische Bildungspolitik. Welche Schritte und Anlässe als nächstes geplant sind, wurde exklusiv in der Medienlounge des GBS St.Gallen und auf dem Säntis beschlossen.
Move on. GBS-Rektor Daniel Kehl verwies in seiner Begrüssungsrede auf das Exchange Program «move on», welches den Lernenden einen dreiwöchigen Aufenthalt an einer europäischen Partnerschule ermöglicht und von Movetia unterstützt wird. Die GBS-Marke für den internationalen Austausch wurde während des EfVET Board Meetings anschliessend zum geflügelten Wort. «Move on», pflegte EfVET-Präsident Joachim James Calleja jeweils zu sagen, um sich dem nächsten Traktandum zu widmen.
Die Agenda während des zweitägigen Aufenthalts der 22 EfVET-Mitglieder in St.Gallen war prall gefüllt. Unter anderem wurden die nächste Youth Conference diesen Oktober und die strategischen Ziele bis 2026 besprochen. Um die Bildungspolitik aktiv mitzugestalten, unterstützt das EfVET Projekte, stärkt die Lobbyarbeit und will europaweite Reform in der beruflichen Bildung anstossen. Dies gelingt durch das Schmieden von Allianzen.
Zudem sollen internationale Organisationen und Unternehmen stärker auf europäischer und globaler Ebene eingebunden werden. Daniel Kehl möchte sich in seiner Arbeitsgruppe besonders für dieses Anliegen einsetzen. Er betont: «In der Schweiz haben wir bereits langjährige Erfahrungen mit dieser Art von Zusammenarbeit gesammelt.»
Der Schweizer Weg inspiriert
Mit Sitz in Brüssel vertritt das 1991 gegründete EfVET die Interessen von mehr als 1500 berufsbildenden Einrichtungen, die zusammen etwa 600'000 Lernende ausbilden und 50'000 Lehrpersonen beschäftigen. GBS-Rektor Daniel Kehl vertritt als Vorstandsmitglied der Schweizerischen Direktorinnen- und Direktorenkonferenz der Berufsfachschulen (SDK-CSD) die Schweiz im Vorstand des EfVET. Zum ersten Mal in der Geschichte des EfVET überhaupt ist die Schweiz vertreten. In der Medienlounge im Riethüsli begrüsste Daniel Kehl EfVET-Boardmembers aus 14 Nationen von Zypern bis Finnland und von Malta bis Estland.
Deshalb liess es sich SDK-Präsident Rolf Häner nicht nehmen, die EfVET-Boardmembers aus 14 Nationen – von Zypern bis Finnland und von Malta bis Estland – persönlich in der Medienlounge zu begrüssen. Während Rolf Häner die Vorteile des Schweizer Berufsbildungssystems näher brachte, stellte Movetia-Direktor Olivier Tschopp die nationale Agentur der Schweiz zur Förderung von Austausch und Mobilität vor. Das Ziel von Movetia ist es, die Internationalisierung und Zusammenarbeit im schweizerischen Bildungssystem zu fördern, von der Primarschule bis zur Universität.
EfVET-Präsident Joachim James Calleja freute sich darüber, dass das Treffen in der Schweiz stattfinden konnte. «Das Schweizer Berufsbildungssystem, eines der besten weltweit, dient uns als Vorbild. Diesen Weg wollen wir auch gehen, diese Philosophie ist das Herzstück der technischen und beruflichen Bildung sowie Ausbildung.» Calleja lobte nicht nur die Schweizer Gastfreundschaft, sondern verwies auch auf den Mehrwert, dass der erste Tag in der Berufsschule selbst durchgeführt wurde. Das sei sehr inspirierend gewesen.