Junge Geflüchtete geben Tipps für das Leben in der Schweiz
Wie gefällt Sonam Lhodzotsang ihre Berufslehre als Fachfrau Gesundheit EFZ? Die GBS-Schüler Zakeria, Nasrullah, und Hassan Ali wissen es und haben ihre Ratschläge in einem Video festgehalten. Für das Peer-Projekt «My Perspective» führten die Schüler des Integrationskurses TISG Interviews mit ehemaligen jungen Geflüchteten, die sich bereits in einer Ausbildung befinden oder diese abgeschlossen haben.
Junge Geflüchtete brauchen Unterstützung und Orientierung. Sie stehen oft vor vielfältigen Herausforderungen, sowohl aufgrund ihrer belastenden Vergangenheit als auch durch die Schwierigkeiten, die die Integration in eine neue Gesellschaft mit sich bringt. Ein wertvoller Ansatz zur Bewältigung dieser Situation kann der Austausch mit ehemaligen jungen Geflüchteten sein, die ihren eigenen Integrationsweg bereits erfolgreich beschritten haben.
Deshalb lässt das Peer-Projekt «My Perspective» minderjährige Geflüchtete ohne elterliche Begleitung mit ihren Smartphones Personen mit einem ähnlichen Schicksal befragen. Im Film von Mahdi, Jawad und Said Ali Asghar berichtet zum Beispiel Fahrad Ahmadi über seine Lehre als Automatiker EFZ. Durch die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen und Integrationsstrategien ehemaliger Geflüchteten können aktuell betroffene Jugendliche wichtige Einblicke gewinnen und eigene Zukunftsperspektiven entwickeln.
Ein Tag im Leben von…
Die Bezeichnung für Minderjährige Geflüchtete ohne elterliche Begleitung ist kurz MNA, «mineurs non accompagnés». Speziell an sie sind die Filmbeiträge gerichtet, die wichtige Informationen zum Leben in der Schweiz enthalten. Initiiert wurde das Projekt von Peer-Campaigns in Kooperation mit dem Internationalen Sozialdienst Schweiz (SSI Schweiz) und UNICEF Schweiz und Liechtenstein.
Zu Beginn des einwöchigen Workshops am GBS St.Gallen artikulierten die Schüler des Integrationskurses zunächst ihre persönlichen Hoffnungen und Bedürfnisse zu Themen wie Beruf, Wohnsituation oder Freizeitgestaltung. Anschliessend lernten sie grundlegende Techniken, um mit ihrem Smartphone die jungen Geflüchteten in ihrem Berufsalltag zu filmen. Dabei entstanden kurze Videoclips von jeweils zwei bis drei Minuten Länge, die anschliessend auf Youtube und auf der «My Perspective»-Webseite veröffentlicht wurden.
Den Geschäftsführer des Restaurants Radio Mumbai in St.Gallen haben Obaidullah, Abdul Razeq, Jalaluddin, und Nasibullah getroffen. Mohammad Hosseini durchlief selber den Integrationskurs am GBS St.Gallen.
Applaus und Zertifikat
Zum Abschluss des Workshops wurden die Filmprojekte einem Publikum präsentiert. Applaus gab es nicht nur für die Werke, sondern auch für den Erhalt des Zertifikats. Stolz hielten auch Ali Reza, Abdullah, Kabir und Osman ihr Zertifikat in den Händen, dass sich gut in den Bewerbungsunterlagen machen wird. Sie überzeugten mit ihrem Interview mit Asma Halimi, die ein Praktikum als MNA-Betreuerin absolviert.