Meilenstein für die Kältebranche: Klasse KS1 erfolgreich gestartet
St.Gallen statt Bern. Für die Branche und insbesondere für die Lernenden der Kälteberufe ist der kürzere Anreiseweg zur Berufsfachschule ein Vorteil.
Seit diesem Schuljahr gibt es in der Deutschschweiz für die Kälteberufe zwei Schulstandorte: An der Berufsfachschule Bern gibb und neu am GBS St.Gallen. Die Bedeutung dieses zusätzlichen Standorts hebt Rico Berry, Vorsitzender der Bildungskommission des Schweizerischen Verbands für Kältetechnik SVK, hervor: «Die kürzere Anreise zur Schule erleichtert den Ausbildungsalltag erheblich. Das ist ein bedeutender Meilenstein für die Kältebranche.» Dieser Schritt stärke die Ausbildung in der Ostschweiz und sei ein weiteres positives Signal für die Zukunft der Branche.
Unterrichtet werden die Lernenden in der Berufskunde von Mathias Spreiter. Bereits Monate vor den Sommerferien begann der gelernte Kältemonteur EFZ damit, den Fachunterricht für die ersten beiden Lehrjahre zusammen mit Christoph Brügger, Fachbereichsleiter Heizung am GBS St.Gallen, zu planen. Dabei standen und stehen sie in engem Austausch mit dem gibb Bern und dem SVK. Mathias Spreiter lobt die Zusammenarbeit und bedankt sich dafür, dass man von den jahrelangen Erfahrungen profitieren dürfe.
Verantwortungsvoll, vielseitiger, Kälteberufe
Die Lektionen im ersten und zweiten Ausbildungsjahr besuchen die Kältesystem-Monteure/-innen EFZ und die Kältesystem-Planer/-innen EFZ als Klasse KS1 gemeinsam bei Mathias Spreiter. Denis zum Beispiel lässt sich bei der Meister Kälte + Klima GmbH zum Kältesystem-Monteur ausbilden und zieht schon nach wenigen Tagen ein positives Zwischenfazit: «Mir gefällt am Beruf, dass ich oft selbstständig an einem Auftrag arbeiten darf und an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Menschen Kontakt habe.»
Der von Denis gewählte Beruf spielt eine zentrale Rolle bei der Installation, Instandhaltung und Reparatur von Kältesystemen. Von der Konzeption bis zur Umsetzung sind die Kältesystem-Monteure/-innen EFZ entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit von Kältesystemen.
«Viel angenehmer»
Denis berichtet, dass bis anhin kein Arbeitstag gleich verlaufen sei. Die Probleme variieren und verlangen eine differenzierte Herangehensweise. Das gefällt dem Winterthurer, der sich ohne den Schulstandort an der Kirchgasse in St.Gallen auf eine eineinhalbstündige Zugfahrt nach Bern hätte einstellen müssen. «So ist es viel angenehmer», bilanziert Denis.
Mathias Spreiter kann die Erleichterung der Lernenden nachvollziehen, denn während seiner Lehrzeit ist er selbst um 5 Uhr morgens aufgestanden, um den ersten Zug zu erreichen. Die Reisezeit zog den Schultag in die Länge, denn erst um 21 Uhr kam Mathias Spreiter jeweils wieder zuhause an. «Das zerrt an den Kräften», erinnert er sich.
Wichtige Rolle in der Kältetechnik
Lejla reist aus Thusis GR an und absolviert ihre Lehre als Kältesystem-Planerin EFZ bei der Kälte 3000 AG. Sie lässt sich für die verantwortungsvolle Aufgabe ausbilden, als Planerin effiziente und nachhaltige Kältesysteme zu entwerfen. In diesem Beruf sind die Fähigkeiten in den Bereichen Design, Technik und Umweltschutz entscheidend, um innovative Lösungen zu entwickeln. «Ich habe schon immer gerne gezeichnet und während der Schnupperlehre haben mich das Team und die Aufgaben überzeugt», erklärt die Bündnerin ihre Berufswahl.
Die Zukunftsperspektiven sind verheissungsvoll: Mit der sich weiterentwickelnden Technologie und dem wachsenden Bewusstsein für Umweltaspekte wird die Rolle von Fachleuten in der Kältetechnik immer bedeutender.