Präzise Prompts machen den Unterschied
Mit einem brandaktuellen Thema starteten die HF-Studierenden der Schule für Gestaltung St.Gallen ins neue Semester. Die Geschäftsführer der Performance Marketing Agentur onReach zeigten während des Workshops auf, wie sie ihre KI-Systeme mit effektiven und präzisen Kommunikationsanweisungen füttern.
Wie kann ich die Künstliche Intelligenz gewinnbringend nutzen, um zum Beispiel Logovorschläge auszuarbeiten und Webseiten sowie Mitbewerbende zu analysieren? Die Studierenden der HF-Lehrgänge Interactive Media Design, Visuelle Gestaltung und Industrial Design wissen jetzt: Präzises Prompting ist die Basis für jede Fragestellung, um keine generischen Antworten oder futuristische Bildvorschläge hinnehmen zu müssen.
«Um ein ideales Resultat zu erhalten, sind manchmal mehrere Versuche notwendig», erklärt Tim Gnannt. Gemeinsam mit seinem Co-Geschäftsführer von onReach, Mathias Hackenbracht, veranschaulichte er, wie sorgfältig die Fragestellung für GPTs gestellt werden muss. Für eine Verbesserung wird zum Beispiel der im Prompt-Einstieg erwähnte Fokus auf die Konzeptidee zum Abschluss nochmals wiederholt. Damit wird der KI signalisiert: «Hey, das ist uns im Hinblick auf deine Antwort besonders wichtig!»
Das machen gute Prompts aus
- Zielsetzung (erstelle, analysiere, fasse zusammen, gib mir, finde, zeichne, träume, …)
- Klare Vorgehensweise, schrittweise
- Zielt auf eine realistische Situation ab (Nachvollziehbarkeit)
- Anwendbarkeit auf die Zielgruppe
- Nennung des Empfängers & Stil des Outputs
- ggf. mithilfe weiterer Details eingrenzen
- ggf. Träume/Vorstellungen eingrenzen
Während des Workshops wurde den Studierenden aufgezeigt, woher KI kommt, was die Möglichkeiten sind und wie ein eigenes GPT erstellt werden kann. Es entstanden Diskussionen über die Grenzen von GPTs und hinsichtlich der ethischen Verantwortung. Bei den Studierenden stiess dieser thematisch brandaktuelle Start ins neue Semester auf Anklang. Industrial Designerin Yvonne sagt: «Ein spannendes Thema. Ich denke, dass mich KI im Berufsalltag künftig auf jeden Fall unterstützt. Wie oft, kann ich noch nicht sagen.»
Mitstudent Donat ist gespannt, was alles in absehbarer Zukunft möglich sein wird. Er hat aber auch Respekt vor einer Zunahme von Deepfakes, den täuschend echt wirkenden Medieninhalten. Dazu sagt Mathias Hackenbracht: «Nicht alles, was man mit KI machen kann, muss man auch machen.» Und Tim Gnannt ergänzt: «Bots, die eine falsche Agenda verbreiten, sind die absolute Grenze.»
Der KI Optionen geben
Die beiden KI-Spezialisten erkannten rasch, dass alle Studierenden mit GPTs schon einmal in Berührung gekommen waren. Die «onReach»-Gründer vertieften das Thema und erklärten, wie man noch mehr herausholen kann. Ein Tipp lautete beispielsweise im Prompt das Wörtchen «vielleicht» zu nutzen.
Im nachfolgenden Beispiel erkennt die KI «vielleicht» als Option, wodurch bei einer Logo-Kreation ein futuristisches Zusammenspiel verhindert werden kann: «Unsere Firma ist ein modernes IT-Unternehmen, das mit dem Buchstaben «U» beginnt. Vielleicht kannst du das in dein Designkonzept einfliessen lassen.»
Natürlich entstand für das IT-Unternehmen kein fix fertiges Logo. Tim Gnannt und Mathias Hackenbracht erhielten Beispiele, die von Menschenhand weiter ausgearbeitet wurden. Letztlich soll KI ein Assistent sein, ein umfassender Begleiter.
Nützliche Beispiel-Prompts
- Klarheit schaffen: «Beschreibe die grundlegenden Designprinzipien für ein minimalistisches Interface einfach und verständlich.»
- Kontext bereitstellen: «Ich arbeite an einem User Interface für eine Fitness-App. Welche Best Practices sollte ich beachten, um eine benutzerfreundliche Navigation zu gestalten?»
- Zielgruppe erfassen: «Welche Designstrategien sind am besten geeignet, um die Aufmerksamkeit von jungen Erwachsenen in den sozialen Medien zu gewinnen?»
- Fehler vermeiden: «Erkläre den Unterschied zwischen Flat Design und Material Design, um sicherzustellen, dass ich die Begriffe richtig verstehe.»
- Nicht zu abhängig sein: «Wie kann ich meine eigene Kreativität in das Design eines neuen Logos einbringen, während ich GTP für technische Anleitungen nutze?»