Sonnenkraft und Teamwork: Die IMS-T erlebt Nachhaltigkeit in Brüssel
Die Lernenden der IMS-T am GBS St.Gallen haben an der EduDemoS International Student Academy teilgenommen. In Brüssel haben sie gemeinsam mit Lernenden aus anderen Ländern Modelle auf Basis von Solar-, Wind- und Wasserenergie gebaut und in Betrieb genommen. Das Projekt wird durch das Erasmus+-Programm der Europäischen Union gefördert und finanziert.
Nein, dass er bereits in seinem ersten Jahr an der IMS-T ins Ausland reisen darf, hat Paulo nicht erwartet. Die Lernenden nahmen vom 4. bis 7. Mai in Brüssel an der EduDemoS International Student Academy teil. «Das mit der gesamten Klasse zu erleben, war ein Highlight. Ich fühle mich sowieso sehr wohl hier an der IMS-T», sagt Paulo. Mitschüler Tenzin pflichtet ihm bei: «Es ist schön, für eine längere Zeit etwas mit der Klasse zu unternehmen. Ich erhielt einen spannenden Einblick in verschiedene Berufe und ihre Tätigkeiten.»
Das Projekt EduDemoS (EDUcating through Sustainable DEMOnstrators) ist eine europäische Bildungsinitiative, die Schüler/-innen und Lehrpersonen dazu motiviert, sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. Durch praxisnahes Lernen werden nicht nur digitale Kompetenzen gestärkt, sondern auch ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge gefördert. Zentrales Element sind drei leicht nachbaubare Modelle, die auf erneuerbaren Energien basieren:
- Ein solarbetriebenes System, das der Bewegung von Sonnenblumen nachempfunden ist.
- Eine einfach zu konstruierende Windturbine.
- Ein System zur Sammlung von Wasser.
Neue Erfahrungen mit nachhaltiger Energie
Der IMS-T-Lernende Sai hatte sein Aha-Erlebnis bei der Aufgabe rund um die Windturbine. Er sagt: «Klar, von Windenergie hat man schon gehört – aber als ich mich selber damit befasste, merkte ich, dass es gar nicht so kompliziert ist.» Zu den beliebteren Projekten gehörte auch eine Schildkörte mit einem Solarpanel auf dem Rücken. Wenn die Sonne auf das Solarpanel scheint, wird eine Uhr betrieben. In Betrieb genommen wurde auch eine Sonnenblume, die sich automatisch nach der Sonne ausrichtet, damit das Solarpanel optimal beschienen wird und damit maximal Energie geerntet werden kann.
Internationale Teamarbeit kommt gut an
Das Zusammensetzen der verschiedenen Teile zu einem Modell gefiel Paulo. Er sagt: «Ich habe viel gelernt, zum Beispiel wie ein Sunntrackersystem funktioniert und wie damit Energie gewonnen wird. Die Teamarbeit hat richtig Spass gemacht!»
Die Lernenden der IMS-T wurden mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen aus Spanien (Schule El Rincon und Sergio Alonso Stiftung) und Brüssel (Stiftung Finnova) gemischt. «Der Austausch auf Englisch war spannend», sagt Sai. Allgemein habe er gelernt, wie natürliche Energiequellen in den Alltag integriert werden können. Seine Erkenntnis: «Es gäbe vieles, dass man effizienter und nachhaltiger machen könnte.»
Jeweils ab 16 Uhr hatten die Teilnehmenden Zeit, um Brüssel zu entdecken. «Eine interessante Stadt», wie Paulo findet. Er hebt ebenfalls den Austausch mit den Schülern/-innen aus den anderen Ländern hervor.
Coole Erfahrungen für den Berufsalltag
Nebst der Praxis kam auch der Theorieteil nicht zu kurz. Am ersten Tag wurde das Projekt EduDemoS vorgestellt und gezeigt, dass es möglich ist, CO2 zu reduzieren und Energie effizienter zu nutzen. Am zweiten Tag führte GBS-Lehrer Ueli Niederer durch einen Workshop zum Thema Internet der Dinge (IoT). Für ihn steht im Mittelpunkt, dass junge Menschen niederschwellig durchaus komplexe Systeme in Betrieb nehmen und damit experimentieren können.
Von ihren Erlebnissen in Brüssel haben die Lernenden der IMS-T auch am Lehrstellenforum in St.Gallen vor über 1100 Besuchenden berichtet und werden bestimmt auch an der Ostschweizer Bildungsausstellung OBA darüber erzählen. Dort werden sie ihren Schul- und Praxisalltag vorstellen und damit gleichzeitig an ihrer Auftrittskompetenz arbeiten. Paulo freut sich auf diese Spezialeinsätze: «Ich lerne, wie Teamarbeit, Präsentationen und Terminplanung im echten Berufsleben funktionieren.» Ein Highlight, an das er sich gerne erinnert, war auch der Workshop-Tag für die Informatik-Lernenden im ersten Ausbildungsjahr. Diesen zu organisieren und durchzuführen sei eine «richtig coole Erfahrung» gewesen.