Start ins letzte Semester – die Zwischenbilanz der Facility Manager/-innen
Michaela Aemisegger und Tobias Huber sind ins dritte und letzte Semester ihrer Weiterbildung Leiter/-in Facility Management und Maintenance gestartet. Nach einem Jahr an der Baukaderschule St.Gallen ziehen beide ein erstes Fazit.
Mehr Abwechslung und mehr Verantwortung: Für das berufsbegleitende Studium Leiter/-in Facility Management und Maintenance haben sich Michaela Aemisegger und Tobias Huber ganz bewusst entschieden. «Nach dem ich die Weiterbildung zur Hauswartin abschloss, habe ich bemerkt, dass ich nochmals etwas fürs Hirn brauche», sagt Michaela Aemisegger. Tobias Huber hat bei sich eine gewisse Unterforderung im Berufsalltag festgestellt: «Ich habe die Kapazität, um beruflich den nächsten Schritt zu machen.» Im Hinterkopf hat er nämlich, dass es bis zu seiner Pensionierung noch gut zwei Jahrzehnte dauert.
Vor den Sommerferien leisteten beide mit ihren Mitstudierenden einen Kraftakt und schlossen die ersten beiden Semester mit sieben Modulprüfungen ab. «Die Dozierenden haben uns unterstützt und mit Simulationsprüfungen so gut wie möglich auf die Modulprüfungen vorbereitet», sagt Michaela Aemisegger. Ihr Tipp: Man sollte darauf achten, in jedes Modul genügend Zeit zu investieren – auch in Themen, die einem nicht so liegen.
Mitarbeitende führen will gelernt sein
Als Facility Manager/-in ist Michaela Aemisegger eine zentrale Figur für ihren Arbeitgeber. Sie hebt die Vielseitigkeit in ihrem Berufsalltag hervor: «Vom Gartenbau bis zur Elektrik sind wir für alles zuständig. Mir gefällt vor allem der Kontakt mit den Menschen bei uns am Primarschulhaus Engelwies.» Besonders profitiert habe sie vom Modul A «Mitarbeitende führen». Sie habe gelernt, stärker auf Details wie Gestik und Mimik zu achten: «Dadurch konnte ich vieles über die verschiedenen Verhaltensweisen und Charaktere lernen.»
Die grösste Herausforderung besteht und bestand für sie darin, die Balance zwischen Privatleben, Berufsalltag und Studium zu finden. Zudem mussten die Gruppenarbeiten auch ausserhalb des Studiums beendet werden. Diese seien aber sehr spannend und lehrreich, wie Michaela Aemisegger sagt. Der gegenseitige Austausch innerhalb der Klasse erachtet sie als wertvoll.
So gelingt der Online-Unterricht
Diese Diskussionen mit den Mitstudierenden finden jeweils am Samstagvormittag vor Ort an der Schreinerstrasse 5 statt. Am Freitagnachmittag und -abend wird der Unterricht online durchgeführt. Tobias Huber kommt das entgegen: «Von der Zeitersparnis her ist der Unterricht über MS Teams natürlich genial.» Er müsste ansonsten während der Mittagspause von seinem Arbeitgeber in Aadorf TG nach St.Gallen reisen. So schaut er darauf, dass er sich während den Online-Lektionen abschottet. «Das unterstützt die Konzentration wesentlich», berichtet Tobias Huber über seine Erfahrung.
Michaela Aemisegger achtet derweil darauf, dass sie sich vom Smartphone nicht ablenken lässt: «Über mein Handy bin ich dann nicht erreichbar. Mein Tipp ist auch, in den Pausen an die frische Luft zu gehen.» Anfangs stand sie dem Modell eher skeptisch gegenüber und dachte, dass die acht Lektionen über MS Teams mühsam verlaufen werden. Jetzt empfindet sie den Online-Unterricht als praktisch und sagt mit einem Augenzwinkern: «Auch weil dann die Haushaltsarbeiten nicht vernachlässigt werden.»
Jetzt kommen die Vertiefungsfächer
Den Unterricht vor Ort am Samstag möchten beide trotzdem nicht missen. Tobias Huber sagt: «Für den gegenseitigen, persönlichen Austausch bewährt sich der Samstagmorgen optimal.» Und Michaela Aemisegger ergänzt: «Man hat dann mehr von der Klasse, lernt sich besser kennen und kann Fragen direkt stellen.»
Jetzt, wo das dritte und letzte Semester begonnen hat, freut sich Michaela Aemisegger auf die Vertiefungsfächer, insbesondere auf das Fach Hospitality Management. Den Lehrgang wird sie mit einem Zertifikat der Baukaderschule St.Gallen abschliessen. Die erworbenen Kompetenzen befähigen zur Teilnahme an der Eidgenössischen Prüfung und öffnen dir die Tür zu allen Unternehmenstypen: Dienstleistung, Handel, Gewerbe, Gesundheitswesen oder Industrie.
Bildungsziele Leiter/-in Facility Management und Maintenance
Absolvierende dieser Weiterbildung…
- kennen die Kriterien für die Rekrutierung und Selektion von Mitarbeitenden
- können die interne und externe Kommunikation umsetzen sowie fördern und kritische Gespräche vorbereiten
- begleiten Veränderungsprozesse (Change Management)
- planen, leiten, steuern Projekte
- setzen Marketingmassnahmen um und initiieren diese
- verstehen branchenspezifische Normen und Richtlinien und deren relevanten Einflüsse
- gewährleisten die Gebäude- und Betriebssicherheit inkl. Brandschutz
- entwickeln Instrumente für die Ablauforganisation und können diese anwenden
- können das Supply Chain Management gestalten
- unterstützen das Risikomanagement und setzen die entsprechenden Massnahmen um
- pflegen das Qualitätsmanagement
- können die Datengrundlagen für die finanzielle Führung aufbereiten und die Betriebsbuchhaltung interpretieren
- erheben die Lebenszykluskosten und planen Investitionen
- nehmen Kundenmeldungen entgegen und steuern das Beschwerdemanagement