Verkehrte Welt bei den Fachklassen Grafik und IMD
Während ihrer Kreativitätswoche tauchten die Fachklassen Grafik und Interactive Media Design in die Welt des Stop-Motion-Films ein. Die Lernenden im ersten Ausbildungsjahr setzten eigene Ideen rund um das Thema «Verkehrte Welt» um.
Schon in den ersten Wochen ihrer Ausbildung an der Schule für Gestaltung St.Gallen werden die Lernenden der Fachklassen regelmässig kreativ gefordert. Dieses Mal wurden sie mit komplexen Fragen konfrontiert: Was ist in der Realität unmöglich? Welche Umkehrungen, Überraschungen oder Perspektiven lassen sich in eine Geschichte packen? In Zweiergruppen entwickelten die Lernenden ihre eigenen Stop-Motion-Filme zum Thema «Verkehrte Welt».
Beim Stop-Motion-Film entsteht Bewegung nicht durch kontinuierliches Filmen, sondern durch viele einzelne Fotos von unbewegten Objekten. Nach jedem Bild werden die Objekte minimal bewegt. Spielt man diese Fotos schnell hintereinander ab, entsteht – wie beim Daumenkino – die Illusion eines Films. «Cool, dass wir mit Kamera und Ton aufnehmen und experimentieren durften», sagt Selma. Sie gehört zu den vier Lernenden der neu geschaffenen Fachklasse Interactive Media Design. Dieses neue Ausbildungsangebot ergänzt das seit rund zehn Jahren erfolgreich laufende duale Ausbildungsprogramm und reagiert damit auf die steigende Nachfrage in der Wirtschaft nach spezialisiert ausgebildeten Fachleuten in diesem Bereich.
Von René Magritte inspiriert
Für den Stop-Motion-Film waren pro Team je ein Start- und ein Endbild des belgischen Malers René Magritte vorgegeben. Die Geschichte dazwischen entwickelten die Teams selbst. Bereits auf dem Auftragsblatt vermittelte Dozentin Paula Troxler eine wichtige Erkenntnis. Darauf war zu lesen, dass einfache, klar umgesetzte Ideen oft stärker wirken als komplizierte.
Die Lernenden kombinierten verschiedene Realitäten: Zeichnungen, echte Aufnahmen von draussen, Figuren aus Knete oder Papier. Das Spiel zwischen diesen Welten sorgte für überraschende Momente. Mia von der Fachklasse Grafik freute sich darüber, dass sie Freiheiten in der Umsetzung genoss. «Schön war auch, dass wir die Arbeit in Zweierteams erledigen durften», sagt sie.
Von der Idee zum Film
Besonders viel Spass machte Jonathan das Schneiden des Films. Dabei konnte er mit den Soundeffekten spielen. Er ergänzt: «Spannend war auch, die Szenen für das Video mit den Figuren aus Knete oder Papier vorzubereiten.» Ein Storyboard half den Teams, ihre Geschichten zu planen und in Schlüsselbildern, den sogenannten Keyframes, festzuhalten. So liessen sich Szenen besser vorbereiten und umsetzen.
Für Jonathan bestand die grösste Herausforderung darin, das Storyboard als Video zu realisieren. «Beim Filmen stellten wir fest, dass sich manches aus dem Storyboard nicht realisieren liess und wir es anpassen mussten,» erklärt er. Gefilmt wurde mit Apps wie Stop Motion Studio (Handy) oder iMotion (iPad), die Nachbearbeitung erfolgte in After Effects oder mit Premiere.