Vom Schwingfest an die World Skills
Lars Rotach überzeugt sowohl am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln als auch an den Berufs-Weltmeisterschaften in den USA. Der Metallbauer erreicht am Wettkampf in Cleveland den starken siebten Platz. Mit seinem Resultat an den World Skills unterstreicht der ehemalige Berufsschüler am GBS St.Gallen die Qualität der Schweizer Berufsbildung.
Lars Rotach scheut weder die Herausforderung noch den Trainingsaufwand im Berufsalltag und als Schwinger. Entsprechend setzt er sich seine Ziele: Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2025 im Glarnerland will er einen Kranz gewinnen. Bereits 2019 nahm er in Zug an seinem ersten Eidgenössischen Schwingfest teil und diesen August in Pratteln absolvierte der 22-Jährige alle acht Gänge. Dabei hatte er sein Training im Sägemehl reduzieren müssen. Der Grund dafür waren die Berufs-Weltmeisterschaften, die World Skills vom 17. bis 21. Oktober in Cleveland (USA).
Ein halbes Jahr lang bereitete er sich intensiv auf den Wettkampf der Metallbauer vor. Sechs Mal während jeweils einer Woche reiste er zu seinem Experten Rémy Mornod nach Bulle im Kanton Freiburg. Sie spielten frühere Prüfungsaufgaben durch, zum Beispiel entstanden ein Modell eines Hafenkrans und die Tower Bridge in London. «Metallbauer ist ein Beruf wie kein anderer. Du schweisst, schleifst, stanzt, planst…», schwärmt Lars Rotach. Beste Voraussetzungen seien ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein Flair für Mathematik.
USA statt Shanghai
An den World Skills in Cleveland war nicht nur das Fachwissen im praktischen Bereich gefragt, es wurde auch die mentale Stärke getestet. Eine Situation, die Lars Rotach von seinem Sieg an den Schweizer Berufsmeisterschaften 2020 kannte. Damals hatte er seine Lehre bei der Büsser Metallbau AG gerade abgeschlossen – und damit auch seine Schulzeit am GBS St.Gallen.
Von den Swiss Skills in Bern sollte der Weg an die Weltmeisterschaften in Shanghai führen. Jedoch wurden die Titelkämpfe aufgrund des Coronavirus dezentral auf der ganzen Welt durchgeführt. Die Metallbauer fanden sich im US-Bundesstaat Ohio ein und hatten für ihre Aufgabe 22 Stunden Zeit. Es musste ein Katapult erstellt werden. Der Wettkampf war auf insgesamt vier Tage aufgeteilt, allerdings musste jeden Abend ein Modul abgeschlossen sein.
Im Interview mit dem St.Galler Tagblatt spricht Lars Rotach von einem unvergesslichen Erlebnis. Auf seinen siebten Platz an den Weltmeisterschaften darf der 22-Jährige stolz sein. Die nun anstehenden Ferien hat er sich redlich verdient. Aus den USA kehrt der Metallbauer und Schwinger Ende Oktober zurück.
Lars Rotach (links) und sein Trainer/Experte Rémy Mornod. (Fotos: Swiss Skills)