Berufswahlmorgen im Grütli
Schülerinnen und Schüler der St.Galler Oberstufe Centrum haben im GBS-Schulhaus Grütli einen Einblick in die Welt der Dienstleistungsberufe erhalten. Und sich dabei selber ausprobiert.
Was will ich werden? Diese Frage ist für viele Jugendliche schwierig zu beantworten. Schnuppern hilft bei der Entscheidungsfindung. Deshalb hat das GBS-Schulhaus Grütli zum ersten Mal zu einem Berufswahlmorgen eingeladen. Schülerinnen und Schüler der St.Galler Oberstufe Centrum, Schulhaus Blumenau, haben einen Morgen lang einen Einblick in unterschiedliche Dienstleistungsberufe bekommen. Und zwar direkt von den Lernenden und ihren Lehrpersonen.
Servietten falten, Drinks mixen
Für die Schülerinnen und Schüler geht es an diesem Morgen von Posten zu Posten. Für jede Station sind 20 Minuten eingeplant, so haben die Jugendlichen am Ende des Morgens fünf Berufsbilder näher kenenngelernt. Die Fachlehrpersonen erzählen von der schulischen Ausbildung, die Lernenden zeigen, was sie können. Und: Die Oberstufenschüler*innen probieren sich selber aus. So wartet bei der Station Restaurantfachmann/frau EFZ ein Parcours, den die Jugendlichen mit drei Tellern auf dem Arm bestreiten.
Gar nicht so einfach. Sie falten unter Anleitung der Lernenden selber Stoffservietten, mixen ihren eigenen Drink – alkoholfrei, versteht sich – und testen verschiedene Aromen und deren Wirkung aus. Die anfängliche Scheu ist schnell verflogen. Der direkte Austausch auf Augenhöhe zwischen Schüler und Lernenden funktioniert.
Ein Berufsfeld mit Perspektiven
Ein Stock weiter oben erklären die angehenden Köchinnen und Köche, wie man ein gelungenes Menü von Vorspeise bis Dessert zusammenstellt und sie servieren selbstgemachtes Vanilleglace zum Degustieren. Bei der Station Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in EFZ formen die Schülerinnen und Schüler ein Marzipan-Schweinchen, das sie als Souvenir mit nach Hause nehmen. Neben den Berufen aus dem Bereich Gastronomie werden an diesem Morgen der Beruf Coiffeur/euse EFZ und Zahntechniker/in EFZ vorgestellt. Dabei wird klar: Alle diese Berufe sind systemrelevant, die Karrieremöglichkeiten danach vielfältig. Die Jobsuche nach dem Abschluss sei für die Lehrabgänger*innen selten ein Problem, sagt Daniel Bösch, Leiter der Dienstleistungsabteilung am GBS. «Unsere Fachkräfte sind gefragt.» Mit dem Berufswahlmorgen am Grütli wolle man jungen Leuten die Chance geben, sich kurz und kompakt einen Überblick über diesen Berufszweig zu verschaffen. Der erste Anlass dieser Art soll denn auch nicht der letzte gewesen sein.
Schlussrunde in der Mensa. Nach den zahlreichen Eindrücken haben die Jugendlichen noch einmal die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Eine Schülerin will wissen, was die Lernenden in ihrer Berufswahl inspiriert habe. Einer von ihnen hat einen entscheidenden Tipp als Antwort parat: «Macht etwas, worin ihr gut seid. Etwas, woran ihr Spass habt. Dann fällt euch alles automatisch leichter.»